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Weinlese in Brandenburg und Pillnitz Season 2

Nachdem die Witterung vor der Ernte sehr niederschlagsreich ausgefallen ist und viele Winzer sehr oft noch unreife Trauben ernten musste, waren wir sehr froh darüber, dass unsere Trauben noch weitestgehend gesund waren und endlich das erforderliche Mostgewicht für Sektgrundwein erreicht hatten.

Begonnen haben wir in kleiner Mannschaft mit Dornfelder und Regent, der auch in diesem Jahr wieder komplett versektet wird. Nachdem hier die Kirschessigfliege die Trauben befallen hat, haben wir uns gegen eine Rosé-Wein-Option entschieden, was retrospektiv eine gute Entscheidung gewesen ist. Das Mostgewicht war mit 78°Oechsle perfekt - wir mussten jedoch sehr akribisch auslesen und in diesem Jahr kam die Nachtschicht im Galle-&-Rausch-Style gleich zu Beginn.


Anschließend hat sich die Wetterlage deutlich verbessert und wir haben einen goldenen Herbst bekommen. Gott sei Dank - denn die anderen Rebsorten mussten auch noch etwas reifen, waren aber kerngesund, und da wir von unserem Verpächter wieder den großen Transporter bekommen haben - Herr Poel, tausend Dank dafür !!! - konnten wir die restliche Ernte entspannter und in größerer Mannschaft bewältigen!

Unsere Strategie uns auf die Schaumweinproduktion zu fokussieren hat sich aus unserer Sicht in diesem Jahr einen wesentlichen Vorteil verschafft. Denn so können wir auf die Jahresgegebenheiten reagieren. Und da wir die Kirschessigfliege (erkennbar an den schwarzen Punkten auf der Flügelspitze) überall gesehen haben, war es unsere Entscheidung trotz des gesunden Zustandes der Anlage fast alles als Sektgrundwein zu ernten.

Dabei haben uns unsere Familie, Freunde und die Weinpaten von Familie Poel geholfen - An Alle: Vielen Dank, ihr habt hervorragend und sehr sauber gelesen - und so konnten wir eine ausgezeichnete Qualität in den Keller reinholen. Und auch nochmal vielen Dank an Familie Poel für die Verpflegung und die Organisation der Weinpaten!!!

Ganz ohne Stillwein geht's dann jedoch auch nicht und so haben wir einen Teil für Orange-Wein (und Pet Nat) hängen lassen und wurden zum Abschluss noch mit einem Bonbon in Form eines 95-grädigen Spitzenlesegutes belohnt, welches wir bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein gelesen haben.


Und da war er auch schon wieder da, der Herbstabschluss und wie in jedem Jahr heißt es:
- ein letztes mal Zwiebelkuchen und Federweißer
- und nachdem man sich ausgeschlafen hat, auf den Herbstblues warten und auf's nächste Jahr freuen... ;)