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Aktueller Stand in Phöben

Nachdem wir einen guten Austrieb hatten und auch mit den Ausbrecharbeiten planmäßig fertig geworden sind hatten wir leider Anfang Mai nochmal Frost und mussten doch einige Frostschäden verzeichnen.

Gott sei Dank wurden wir jedoch nicht so stark getroffen wie einige andere Region, auf ungefähr ein Drittel des Ertrages werden wir jedoch leider verzichten müssen! Letztendlich stellen solche unverhersehbaren Ereignisse jedoch auch einen Teil des Reizes unseres Berufes dar, erhalten die Demut vor der Natur und schließlich muss der Unterschied zwischen Spitzenjahren und welchen die nicht ganz so gut verlaufen auch durch irgendetwas begründet werden...

Durch den Frost haben wir eine Menge der Triebspitzen eingebüßt. Da hier ein Phytohormon, die Abscisinsäure, gebildet wird, welche die Bildung der von Geiztrieben unterdrückt, hatten wir in diesem Jahr einen extrem buschigen Wuchs der Triebe.
Dadurch haben sich praktisch alle Laubarbeiten extrem mühselig gestaltet und wir sind dem Jahresverlauf etwas hinterher geeilt!
Am Ende hat der Pflanzenschutz jedoch gut funktioniert, wir sind mit dem Entblättern dank eines fleißigen Helfers gut hinterher gekommen und fast fertig - Lieben Dank an dich Benni !!!
Die Anlagen sind nun gegipfelt, der Traubenansatz ist zufriedenstellend und die Trauben haben die Erbsengröße erreicht. Wir haben den Weinberg nochmals gemäht, wobei wir bei jeder zweiten Gasse eine Streifen stehen gelassen haben. Nun können wir uns auf die qualitätssteigernden Maßnahmen konzentrieren und uns nebenbei an der Artenvielfalt erfreuen.


Durch die isolierte Lage und die Einbettung in die abwechslungsreiche Landschaft, bildet Weinberg eine hervorragende Grundlage für die Erschaffung ein echten Biotops. Aus diesem Grund lassen wir auch möglichst viel blütenreiche Vegetation stehen und können hier unzählige verschiedene Schmetterlinge, Libellen, Grashüpfer, Käfer und Wildbienenarten finden. Die meisten sind jedoch einfach zu schnell, oder wir zu langsam oder zu beschäftigt, um sie mit der Kamera einfangen zu können, schließlich sind wir Winzer und keine Fotographen!
Allein für die Aufnahme vom Schachbrett bin ich diesem bestimmt 20 Minuten hinterhergelaufen, und es gab ungelogen hunderte davon, aber er wollte einfach nicht ruhig sitzen bleiben...